Federleichter Lace-Cardigan in grau

[Werbung: durch Produkt-/Markennennung, unbeauftragt]

Ich habe gedacht es nimmt nie ein Ende, aber: er ist fertig! Und ich bin happy! :)
Mein „Sara Lace Cardigan“, gestrickt aus grauem Merino-Lacegarn von Lana Grossa. Es ergibt sich ein unheimliches leichtes und feines Strickgut. Da lohnt sich die Mühe. Mit einem Lochmuster-Bereich auf dem oberen Rücken und schlichten 3/4-Ärmeln ist die Jacke ein schöner Allrounder und passt in grau super in meine Garderobe.

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Sara Sale Cardigan-01.01Das Garn hatte ich schon länger im Wollberg, eigentlich sollte ein Tuch daraus werden. Aber als ich dann Ende Mai den Sara Lace-Cardigan in meiner Möchte-ich-stricken-Liste wiederentdeckt habe, stellte ich fest, dass der Garnbedarf mit 150g sehr gut zu meinem Vorrat passt. Da musste ich nicht mehr lange überlegen. Die Anleitung gibt es bei ravelry zu kaufen. Sie stammt von der Designerin Vera Sanon. Mir war die gute Frau bisher unbekannt. Aber die Anleitung für diesen Cardigan hat es mir angetan.

Nachdem ich über den Projektstart hier und hier bereits berichtet habe, war noch einiges an Arbeit erforderlich. Ich habe mich allerdings in diesem Fall sehr dicht an der Anleitung orientiert.

Das Lochmuster ist richtig schön geworden. Nach dem Spannen ist es nun sehr gleichmäßig und eben.

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Ich habe die Größe „L1“, quasi ein kleines L, gestrickt. Ich hatte vorher mehrere Maschenproben gestrickt und schlussendlich mit Nadelstärke 3mm die korrekte Maschenanzahl erreicht. Bei der Auswahl der Rundnadel für das eigentliche Strickwerk bin ich leider Opfer einer ausgeleierten Schablone zum Prüfen der Nadelstärke geworden. Erst beim Nadelwechsel für das untere Bündchen fiel auf, dass die eigentlich ja nur eine Nummer kleinere 2,5er Nadel viiiiel kleiner war als die vermeintliche 3mm-Nadel. Ach du Schreck! Aber da war ja nun die ganze Jacke schon mit 3,5mm-Nadeln gestrickt *seufz* Naja, was solls. Beten beim Entspannungsbad und weniger Spannen und mehr Zurechtzupfen!

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Das Ansetzen der Ärmel hat auf einer Seite perfekt geklappt, auf der andere stellt sich leider die Naht ein wenig auf und am Übergang zwischen linkem Vorderteil und abgehendem linken Ärmel entsteht eine Falte, die diesen Bereich unschön betont. In Kombi mit der nicht ganz optimalen Passform (s.u. im Text) bin ich auf der linken Seite doch häufiger mal am rumzuppeln.

Das Bündchen am unteren Rand und die Blende wurden in einem unterbrochenen Rippenmuster (Hinreihe glatt rechts, Rückreihe *1re, 1li*) Das kannte ich bisher noch nicht. Optisch gefällt es mir sehr gut, es zieht sich nicht ganz so stark zusammen wie ein normales 1×1-Bündchen.
Leider rollt sich die nachträglich angestrickte Blende auch nach dem Entspannungsbad und dem Spannen immer noch ein. Allerdings ist es nicht so schlimm, da die Jacke eh nicht zum Schließen gedacht ist. Sie hängt dekorativ seitlich neben der Oberweite.
Letzteres wird dadurch begünstigt, dass ich die Zunahmen an den schrägen Kanten vorne nur alle sechs Reihen gestrickt habe. In der Anleitung wird für große Oberweiten eine Zunahme alle vier Reihen empfohlen. Allerdings hat mich die Skizze in der Anleitung dazu verleitet, trotzdem die erste Variante zu stricken. Dort sah es so aus, als würden sich bei den häufigeren Zunahmenn die Zipfel unten quasi wie bei einem Wickelshirt ein ganzes Stück überkreuzen. Das fand ich doof.  Also muss ich jetzt damit leben :D

Neu war für mich auch die Art des Abkettens an den o.g. Rändern. Wie in der Anleitung empfohlen habe ich mich an „Jenys erstaunlich dehnbarer Abkettmethode“ versucht. Dabei werden zusätzliche Umschlage in die Abkettkante eingearbeitet, wodurch eine zusätzliche Dehnbarkeit entsteht. Man kan hierbei im Muster abketten, sprich also auch hier wird zwischen linken und recht Maschen unterschieden. Das Ergebnis ist durchaus überzeugend. Auch wenn ich an den Stellen, wo ich es nun verwendet habe, nicht unbedingt den Bedarf an einer überdurchschnittlich Dehnbarkeit der Abschlussreihe sehe. Aber z.B. am Sockenbündchen oder an relativ eng gestrickten Halslöchern kann ich mir das gut vorstellen. Ich finde es schön, wenn sich wie in diesem Fall das eigene Repertoire an Techniken, die man dann auch tatsächlich schon mal ausgeführt hat, erweitert.

Nach dem ersten Baden hat die Jacke, wie bei Merino zu erwarten war, ein Stück an Länge zugenommen und leider auch ein Stück weit in der Breite. Über die Schultern sitzt sie nun nicht mehr ganz optimal. Aber insgesamt trägt sie sich super. Man merkt sie kaum, weil sie so leicht ist, gleichzeitig schmiegt sie sich an im Schulter- und Armbereich an und ist angenehm weich. Die endgültige Länge lässt sie legere wirken und wird durch das Lochmuster wieder aufgewertet. Ich werde sie viel über ärmellosen Blusen und Tshirts tragen oder auch über dünnen 3/4-Arm-Shirts. So ist sie absolut Büro-fähig. Auch über einem Sommerkleid an lauen Abenden kann ich sie mir gut vorstellen.

Edit: Ersten Bürotag überlebt, naja okay, ein Drittel davon wegen nicht nur gefühlter 30°C. Kaum Rumgezuppel meinerseits, lobende Worte der lieben Kolleginnen und ein sehr angenehmes Kleidungsstück für den Alltag!

Aber abschließend bin ich froh, jetzt wieder die Garnstärke wechseln zu dürfen. So schön zart das Strickwerk mit Lacegarn wird, aber gerade freue ich mich tierisch über die 5mm-Nadeln bei meinem aktuellen Projekt. Ich habe mich nämlich meinem (einzigen) Ufo angenommen.
Damals erschein es mir wie Kaugummi und es ging überhaupt nicht voran. Jetzt habe ich das Gefühl, das Strickstück wächst ohne dass ich etwas tue.
Klassischer Fall: immer eine Frage des Standpunkts! :)

  • Lana Grossa Lace Merino (100% Merino-Wolle), LL 400m/50g
  • 145g verbraucht, NS 3,5 (23 Maschen auf 10cm)
  • Zielmaschenprobe: 22 Maschen auf 10cm
  • Zum Aufnehmen von Maschen und dem Stricken der Bündchen: NS 2,5/3,0 mm
  • klassisches Abketten an den Ärmeln
  • „Jenys unglaublich dehnbare Abkettmethode“ an unterem Rand und Bündchen
  • Fertig gestellt: Juli 2018

 

Verlinkt bei: Maschenfein im Juli, Meine FummeleyLieblingsstückeStricklustCreadienstag, DienstagsDingeHandmade on TuesdayFroh&Kreativ.

7 Antworten auf „Federleichter Lace-Cardigan in grau

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  1. Hallo Anma!
    Das ist eine sehr schöne Jacke geworden!
    Diese Mischung aus feinem Lace und lockerem Fall gefällt mir auch.
    Ich selbst habe auch noch hellgraues Garn für eine Dreiviertelarm-Strickjacke im Schrank, aber ich habe noch nicht die richtige Anleitung gefunden. Sie soll nur bis zur Hüfte gehen und sowohl über Kleidern als auch zu Hosen passen. Mal sehen, was ich da noch finde. :-)
    Du warst jedenfalls echt fleißig! Ich glaube, dass ich mich nicht getraut hätte, eine ganze Strickjacke aus Lacegarn zu stricken! Hut ab und Applaus!
    Liebe Grüße, Annelen.

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    1. Hallo Annelen,
      ich habe mich da auch völlig euphorisch reingestürzt. 🙈Zwischendurch ist mir echt die Luft ausgegangen, weil alles unterhalb der Achseln so langwierig war… ich hab dann ein kleines Schnuffeltuch-Püppchen zwischen geschoben. Die Sockenwolle kam mit vor wie Tampen oder sowas :D

      Die Länge kannst du ja selbst bestimmen. Schau doch, dass du ne Anleitung findest, die dir ansonsten gefällt. Wenn du von oben nach unten strickst, kannst du sie ja immer wieder zwischendurch anziehen. Total klasse, wenn man Anleitungen nicht traut oder unentschlossen ist :)
      Und dann fängst du einfach an. Wenn man erstmal dabei ist, wird das schon. Da greift ja dann der eigene Ehrgeiz :D
      Ich drücke die Daumen, dass du was passendes für dich findest und auch anfängst :P vielleicht kann ich ja bald bei dir darüber lesen :))
      Liebe Grüße :)

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    1. Ich freue mich sehr, dass er euch so gut gefällt wie mir :)

      Aber ich muss mich eigentlich bedanken. Ich finde es schön, dass du mit deiner Linkparty durchstartest, und werde mich sehr gerne weiterhin beteiligen! Die DSGVO hat die Reihen der Strickwelt-Blogger leider ordentlich gelichtet. :(
      Liebe Grüße

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  2. Hübsch! Und Hut ab vor soviel glatt rechts in Lacegarn! Kann ich verstehen, dass Dir das gen Ende zuviel wurde – mir ist Lace meist auch zu dünn. Und Lochmuster sind eh nicht meins. da schaffe ich es immer wieder, Fehler einzubauen. Aber das Jäckchen wirst Du in der neutralen Farbe im Sommer sicher viel tragen.

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    1. Ja, es hat sich jetzt schon bewährt. Und überall gibt es bewundernde Worte. ♥️ Die Arbeit hat sich echt gelohnt. Aber reicht jetzt auch erst mal mit Lace. 😀Ach hör auf. Lochmuster. Mein aktuelles Projekt habe ich in Bezug auf die gestrickten Maschen schon locker drei mal gestrickt, weil immer mal wieder ein Fehler im Lochmuster war und das natürlich erst sechs Reihen später so richtig sichtbar wird *seufz*
      Aber vllt kannst du dich ja doch noch mal aufraffen. :)

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  3. Respekt, ein tolles strickwerk!!! Auch wenn du mit kleinen Stellen haderst, ich sehe die auf den Bildern nicht… sei stolz und viel Spaß mit dieser schönen leichten strickjacke! Ich schau mir die Anleitung gleich mal an… lg Sarah

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