Ein überraschendes Highlight: Tuch „Criss Cross“ mit Flausch und Perlen

Nach dem Kolding-Großprojekt musste ich mich erst einmal sammeln. In dieser Verfassung habe ich den Criss Cross von Dirk Gerngross (ravelry-Link) angeschlagen. Ein Dreieckstuch mit Querrippen und Halbpatentstreifen. Nachdem ich mit relativem Gleichmut gestartet bin, hat sich das Tuch bereits beim Stricken zu einem richtigen Liebling entwickelt.

Die Anleitung steht schon ewig auf meiner Stricktapete. Schon so lange, dass ich mich gar nicht mehr dran erinnern konnte. Als ich nun zufällig darüber stolperte, war ich erst wenig angetan. Es schien mir etwas eintönig. Hatte ich doch gerade erst 1700m Garn mit wenig Abwechslung verstrickt. Aber irgendwie bin ich dann doch dran hängen geblieben.

Bei der Garnwahl kam die gleiche Gleichgültigkeit auf wie bereits bei der Auswahl der Anleitung. Mehrere uralte Bobbel hatte ich in der Hand und dann auch die 125g Lana Grossa Lace Pearls. Ein Mohair-Mischgarn, mit integrierten Perlen. Ein Garn, das ich ganz zu Beginn meiner Strickzeit mal in dieser kleinen Menge gekauft und seit dem schon häufig wieder bei seite gelegt hatte, weil es meist eben doch zu wenig Garn war für das, was ich dann gerade stricken wollte. Aber hier schien es ganz gut zu passen. Also warum weiter überlegen. Anschlagen, los.

Man beginnt mit sehr wenig Maschen und nimmt jede Reihe eine Masche zu, sodass die Mascheanzahl schnell steigt. Nach zwei, drei Musterstreifen hat man auch den Rhythmus der Streifenfolge erkannt und kann relativ entspannt vor sich hinstricken. Lediglich die erste Reihe der Halbpatent-Streifen fordert etwas Aufmerksamkeit, damit man immer schön den Wechsel zwischen Patentmasche und linker Masche beibehält. Gerade wenn man dann mal kurz abgelenkt ist, ist das gar nicht so einfach. Ich spreche aus Erfahrung..

Das erste Knäul verschwand noch langsam. Schnell wuchs die Anzahl der Streifen. Und jedes Mal, wenn eine Perle beim Verstricken erschien, freute ich mich ein wenig. Was für ein einfacher Effekt ohne zusätzlichen Aufwand. Die Perlen befinden sich auf einem dünnen Faden, der mit dem Mohairfaden verzwirnt ist. So kann man das Garn ganz normal abstricken und arbeitet die Perlen mit ein. Lediglich wenn mal eine Perle beim Durchziehen durch die aktive Maschen verhakt, muss man etwas zuppeln. Aber das muss man bei Mohair ja eh ab und an mal.

Nach und nach wurden die Reihen länger und die Anzahl der Musterstreifen pro Knäul sank. Mit dem letzten habe ich nicht einmal mehr ganze zwei Streifen geschafft. Allerdings auch, weil man natürlich nicht mitten im Musterstreifen abketten will und deshalb gezielt den Moment für die Abkettkante festlegt.

Ich habe das Tuch etwas größer gestrickt als nach Anleitung, weil ich das Garn so gut wie möglich aufbrauchen wollte. So endete ich nicht nach einem Patentstreifen sondern nach einem Abschnitt mit Querrippen. Ich habe für die lange Abkettkante den Lace Bind-off oder auch Russian Bind-off gewählt und der Abschluss ist genauso elastisch wie das restliche Gestrick geworden.

Das fertige Tuch hat eine Spannweite von 2,50m und eine maximale Tiefe von 45cm. So ist es schmal genug, dass ich es sehr gut drei mal um den Hals schlingen und die Enden verknoten kann. Da das Tuch nicht einmal 125g wiegt und durch das Mohairgarn und die dicken Nadeln total voluminös ist, trägt es sich wie eine Wolke. Spätestens beim ersten Mal Umlegen war ich hin und weg und habe es dann ein paar Tage kaum noch abgelegt. Warm, weich und leicht. Es ist perfekt.

Leider gibt es die Lace Pearls von Lana Grossa nicht mehr. Ich habe allerdings nach etwas Recherche noch einmal fünf Knäul in einem Verlauf von Grautönen auftreiben können. Daraus werde ich noch einen Criss Cross als Geburtstagsgeschenk für eine Kollegin stricken.

  • Anleitung: Criss Cross von Dirk Grossmann (ravelry-Link)
  • 121g Lana Grossa Lace Pearls, Farbe 9 khaki (ich finde es ist braun) mit durchsichtigen Perlen (30% Wolle, 26% Polyamid, 18% Alpaka, 18% Mohair, 8% Sonstiges), LL 136m/25g
  • NS 4,5mm
  • Größe ca. 2,50m x 0,45m
  • altnorwegischer Maschenanschlag
  • Kosten: Garn inkl. Rest ca. 13€
  • fertig gestellt: Januar 2023

Verlinkt bei Maschenfein, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Creativ Lovers, Creativsalat, Handmade on Tuesday, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung für diesen Artikel nicht vorgenommen.)

2 Kommentare zu „Ein überraschendes Highlight: Tuch „Criss Cross“ mit Flausch und Perlen

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    1. Hallo Susanne,
      danke! Mit dezentem Glitzer kann ich mir das auch gut vorstellen. Eigentlich ist das das perfekte Tuch für alle Garne, die an sich schon etwas Aufmerksamkeit fordern. Habe da noch mehrere Garnansammlungen in meinem Wollberg, die mir da in den Sinn kommen. 😁
      Liebe Grüße
      Anma

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