
[Werbung: unbeauftragt]
Heute möchte ich euch meine Variation des Tuchs „Strawberry Sorbet“ von DROPS Design zeigen. Auch wenn sich die Rottöne sehr schlecht fotografieren lassen, lässt sich der Farbverlauf und die schöne Struktur des Tuches erahnen. Ideal für den Übergang und kommende Sommerabende!
Tatsächlich war dieses Tuch für mich schon fast ein Langzeitprojekt. Angeschlagen Ende Oktober, dann habe ich es immer wieder beiseite gelegt, wenn andere Dinge „dazwischen kamen“. Zuerst haben die immer länger werdenden, kraus rechten Reihen demotiviert und am Ende war das langersehnte Lochmuster doch ziemlich zäh. Aber von Anfang an.
Die Anleitung steht schon lang auf meiner „Will-ich-stricken“-Tapete. Diese sieht die Verwendung der DROPS Flora vor. Dabei handelt es sich um ein Wolle-Alpaka-Gemisch. Aber mir kam sofort die Kombination aus einem Farbverlaufsbobbel und einem kräftigen aber sich unterordnenden Kontrastton in den Sinn.
So war schnell der Bobbel aus reiner Baumwolle heraus gekramt, der von einem satten Dunkelrot über viele Schattierungen bis in ein rosarot übergeht, das tatsächlich an Erdbeereis o.ä. erinnert. Es handelt sich dabei um das Garn Twirls von Cotton King. Das Garn habe ich bereits letztes Frühjahr in meinem gelben Sommerponcho verstrickt. Reine Baumwolle, gefacht und so schön weich.
Kombiniert habe ich das ganze mit einem unifarbenen Baumwollgarn (3-fädig) von der Bobbelscheune in der Farbe Zinn. Es war gar nicht so einfach ein schönes gefachtes und insbesondere reines Baumwollgarn in einer passenden Farbe zu finden. Auch wenn bei kleinerer Menge teuer war als der mehrfarbige Bobbel, hat mich die Qualität bei der Verarbeitung überzeugt. Mit der Lauflänge von 230m auf 50g ist es etwas dünner als der farbige Bobbel.

Nachdem also die Garnfrage geklärt war, ging es los. Gestrickt wird das halbrunde Tuch mit Zunahmen entlang der sechs „Speichen“, die das Tuch in Segmente teilt, und entlang der Ränder. Außerdem wird durch das Stricken von verkürzten Reihen in den äußeren Segmenten gefördert, dass das Tuch breiter als tief wird. Das macht nach meinem Geschmack ganz viel Tragekomfort aus. Ich mag die Lätzchen-artigen Tücher nicht, wo man vorne Unmengen an Material hängen hat, wie z.B. mein Sommerbrise-Tuch, das nur im Schrank liegt.

Die Anleitung gibt die Anzahl an Krausrippen vor, nach denen in das Streifenmuster gestartet wird. Hier wurde es nun aber schwierig. Reste von Bobbel werden am Ende doch nie verwendet, deshalb wollte ich so viel wie möglich aufbrauchen. Gleichzeitig galt es aber auch genug Rot/Rosa übrig zu lassen, damit man die genau richtige Anzahl an Streifen stricken kann. Schließlich sollte auch vom Grau nicht zu viel übrig bleiben (oder das Garn zu früh ausgehen). Hach schwierig. Man versucht es dann mit überschlägigen Rechnereien, aber spätestens der Einfluss der ja immer länger werdenden Reihen lässt sich nur grob erfassen.

Das Lochmuster, das den Abschluss des Tuchs bildet, ist relativ eingängig. Nur die linken Rückreihen mit 500 Maschen und mehr machen es echt zäh. Ich hatte mich während der Streifen wirklich auf das Lace-Muster gefreut. Aber das wurde dann doch recht schnell zum Pflichtprogramm. Aber da zu diesem Zeitpunkt das Ende schon zum Anfassen nah war, blieb die Motivation.
Das Abketten mit einem ICord nach Anleitung habe ich mir allerdings gespart. Da ich das Lace-Muster zackenartig spannen wollte, hätte diese Art des Abekttens viel zu wenig Elastizität zugelassen. Deshalb habe ich das Lace-Abketten oder auch russisches Abketten genannt gewählt. Das hat sich bewehrt im Hinblick auf die Dehnbarkeit und es sieht vernünftig aus. Wer das nicht kennt, möge hier bei eliZZZa vorbeischauen.
Schlussendlich ist das Tuch aber deutlich größer geworden als in der Anleitung vorgesehen. Es hat eine Spannweite von 230cm und eine Tiefe von 65cm in Tuchmitte.

Obwohl es reine Baumwolle ist, ist das Gestrick schön fließend und weich. So ist das Tuch auch bei der Größe schön anschmiegsam und mit knapp 330g auch noch nicht zu schwer.
Im umgewickelten Zustand sieht man leider von der roten Fläche relativ wenig, sodass der Farbverlauf nicht direkt ins Auge fällt. Ich muss aber sagen, dass sogar das Rosa am Ende des Verlaufs, das in den Streifen gelandet ist, durch die Kombination mit dem Grau für mich noch gut tragbar. Ich verweigere ja sonst größtenteils jede Form von Rosa und Pink.

So habe ich nun ein schönes neues Tuch für den Übergang und den Sommer. Durch die Farben ist es allerdings sehr dominierend, was das Gesamtoutfit angeht, da muss man etwas geschickt kombinieren. Aber man kann ja nicht immer nur „Basics“ produzieren.
Erwähnte ich schon, dass es so schön weich ist… :)
Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass trotz der ganzen Socken-Projekte der letzten Wochen der Schwerpunkt hier eigentlich schon mehr auf größeren Strickprojekten liegt. Ich habe auch gerade vor Kurzem einem Strickjacke fertiggestellt. Die kann ich euch dann bald in einem eigenen Beitrag zeigen. Socken sind aber auch wieder auf den Nadeln, psssst, wir sagen es einfach keinem…
Seit ich letzten Herbst angefangen habe die selbst gestrickten Socken nicht nur mehr zu Hause zu tragen sondern auch ganz normal im Alltag in den Schuhen, haben ich wieder mehr Spaß am Sockenstricken, da ich weiß, dass sie nicht nur in der Schublade rumliegen.






- Anleitung: „Strawberry Sorbet“ von DROPS Design
- 188g Cotton King „Twirls“, Farbe 16 – Imperial Garnet (100% Baumwolle), LL 800m/200g
- 136g Bobbelscheune Baumwolle 3-fädig, Farbe Zinn (100% Baumwolle), LL 230m/50g
- elastisch abgekettet (Lace-Abketten/russisch abgekettet)
- NS 3,5
- Kosten: ca. 20€ für das verbrauchte Material (inkl. der kleinen Reste)
- fertig gestellt: März 2020



Verlinkt bei Maschenfein, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Stricklust, Creativ Lovers, Handmade on Tuesday, Creadienstag, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung folgt, wenn Linkparty online)
Boah schön!
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Sehr schön geworden. Das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt.
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Hallo Belinda,
ja, da bin ich deiner Meinung! Vielen lieben Dank!
Beste Grüße
Anma
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