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Uff. Auch wenn mir das Endergebnis wirklich gut gefällt, war der Weg dort hin nicht immer ganz so spaßig. Ich weiß nicht, ob ich die Socken Cable Wably von Liz Sedmak (ravelry-Link) so diszipliniert zu Ende gestrickt hätte, wenn sie nicht Teil der Sockmadness gewesen wären. Aber so als Endprodukt… ja, schon ganz cool! :D
Aber von Anfang an. Die besagten Socken sind die Anleitung die in der vierten Runder der diesjährigen Sockmadness gestrickt worden sind. Sie bringen einiges an Techniken mit, wobei das Gesamtpaket weniger durch die Schwierigkeit als durch den Aufwand an sich auffällig wird.
Verstrickt habe ich ein Tweed-Sockengarn von Regia. Ein Klassiker quasi. Das ließ sich gut verarbeiten. Nur bei den engen Maschen durch Verzopfung und Verschränken etc. piekte man dann doch ab und zu mal in den Faden und er faserte so unschön auf. Vom Maschenbild her gefällt sie mir aber sehr gut und ich hoffe sie ist schön langlebig.
Die Socken werden an der Spitze begonnen und bereits auf der Oberseite der Spitze startet das Zopfmuster. Die seitlichen Zunahmen werden dabei passgenau in das Muster integriert. Das sieht auch wirklich fein aus.
Das Muster selbst besteht aus mehreren Zopfsäulen, die durch linke Maschen eingefasst und durch Säulen aus rechtsverschränkten Maschen getrennt werden. Die Zöpfe gehen über zwei bzw. drei Maschen. Dabei werden nicht wie bei klassischen Zopfmustern die Maschensäulen miteinander verkreuzt sondern es läuft immer ein Strang mäandernd auf dem anderen längs, sodass sich quasi gleichmäßige Schlangenlinien bilden.

Wenn man die Spitze geschafft hat, geht es auch erst einmal recht unaufgeregt weiter den Fuß hoch, vorausgesetzt man verinnerlicht langsam den Rhythmus der Zopfstellen. Aber das ist schon ganz gut machbar. Allerdings geht es wirklich laaaaaangsam voran, da sich das Muster durch die Zöpfe doch irgendwie zusammenzieht. In der Breite ja sowieso, aber gefühlt auch in der Höhe. Also mir kam das sehr langsam vor. :D
Beim ersten Socken war ich da allerdings sehr entspannt, schließlich saß ich im Urlaub mit dem Strickmann schön auf Fuerteventura am Pool. Schön mit Cocktail und Schirmchen (nicht im Cocktail.. :D).
Die Ferse bzw. deren Konstruktion ist mal ganz was anderes. Man strickt zwar erst einmal normale Spickelzunahmen, aber dann wird kein Käppchen und eine klassische Fersenwand gearbeitet, sondern nach den Zunahmen wird entlang des Randes über die Sohlenmaschen inkl. der Spickelmaschen ein horizontales Felsenwand angestrickt. Sprich man arbeitet in Reihen und strickt immer am Übergang von der Fersenwand zum Fuß die letzte Masche der Fersenwand mit einer Masche des Fußes zusammen. Anschließend werden aus den oberen Randmaschen der Fersenwand neue Maschen aufgenommen und man arbeitet weiter in Runden. Das hat wirklich gut funktioniert. Bzgl. der Passform bin ich etwas skeptisch, aber da mir die Socken eh zu klein sind, kann ich da nichts zu sagen.

Dann gilt es am Bein wieder ein ganzes Stück mit 75.000 Verzopfungen zu bewältigen und dann wird schon wieder die Strickrichtung geändert. *seufz* Es wird nämlich ein Band einmal rund um das Bein gestrickt. Wieder in Reihen. Wieder mit den gleichen Zöpfen… *Fahrstuhlmusik*
Spannend wird es dann am Ende des Bandes. Da werden nämlich Anfang und Ende im Maschenstich zusammengenäht. Allerdings bildet der Maschenstich hier nicht nur einfach rechte Maschen nach, sondern auch die linken und die rechts verschränkten und die Zöpfe und und und… Wow, gar nicht so einfach. Das geht mit Sicherheit besser als es mir nun gelungen ist, aber nun gut. Selbst wenn man den Faden richtig führt, fand ich es sehr schwierig überhaupt die richtige Fadenspannung zu wählen, damit der Übergang wirklich „unsichtbar“ wird.

Nach dem horizontalen Band wird dann nur noch einmal eine Runde Maschen aufgenommen und ein kleines Bündchen drangestrickt. Das geht dann wirklich schnell. Abketten soll man laut Anleitung mit dem elastischen Abnähen nach Elisabeth Zimmermann. Das fand ich ganz spannend und hatte ich so noch nicht gemacht. Hier gibts ein Tutorial-Video (englisch). Das Ergebnis ist wirklich schön elastisch und sieht auch vernünftig aus, wie ich finde. Andere Teilnehmerinnen mosert über eine ungleichmäßige, wellige Optik, aber das konnte ich nicht feststellen.
Wie oben schon angedeutet, sind die Socken mir leider zu klein. Aufgrund der Komplexität habe ich anfangs entschieden wirklich nur die minimalen Anforderungen des Wettbewerbs zu stricken, um Zeit zu sparen. Mit den von mir gewählten 2,5mm-Nadeln sind so Socken entstanden, die wohl ca. der Größe 36/37, vermutlich eher 36 entsprechen. Ich habe diese bereits verschenkt und freue mich, dass sie gut angekommen sind.

Mein Fazit ist also, dass sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt hat und dass mir die fertigen Socken gefallen. Allerdings werde ich sie keines Falls noch einmal stricken. :D Nun gut, vielleicht bin ich zur Zeit auch einfach etwas Socken-müde. Ich werde die Anleitung einfach erst einmal abheften und vielleicht reizen sie mich ja doch noch einmal.
Alle Anleitungen, die jetzt im Wettbewerb gestrickt werden, gibt es übrigens meist so ab Ende Juni auch für alle anderen zu erwerben. Viele sind dann kostenlos, aber nicht alle. Wenn dich also diese schönen schottischen Taschensocken gecatcht haben, dann behalte die Anleitungsseite auf Ravelry im Auge!

- Anleitung: Cably Wably von Liz Sedmak (ravelry-Link)(ravelry-Link)
- 75g Regia 4-fädig Tweed, Farbe 90 (70% Schurwolle, 25% Polyamid, 5% Viscose), LL 420m/100g
- Größe S (66 Maschen) —> 36/37
- NS 2,5mm bzw. 2,25mm für das horizontale Band am Schaft
- Judy’s Magic Cast On
- elastisches Abnähen nach Elisabeth Zimmermann
- Bandspitze
- Kosten: Garn 6€ (inkl. Rest),
- fertig gestellt: Mai 2022



Verlinkt bei Maschenfein, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Creativ Lovers, Creativsalat, Handmade on Tuesday, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung für diesen Artikel nicht vorgenommen.)
Die sehen einfach toll aus.
Liebe Grüße Marita
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Lieben Dank! :)
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