Ich habe immer mal wieder so Phasen in denen ich mir denke, ich bräuchte doch unbedingt eine Mütze. Die Tage an denen ich im Jahr wirklich eine aufsetze kann ich aber an einer Hand abzählen. Liegt es an meinem grundlegenden Missfallen an meiner Erscheinung mit Mütze oder fehlt einfach DIE Mütze? Ich weiß es nicht. Trotzdem mag ich dir heute von einem erneuten Versuch berichten, dieser Lage Herr zu werden.
Ich hatte Anfang des Jahres bereits für meine Schwiegermutter einen Musselburgh Hat gestrickt. Die Mütze war wirklich schön geworden und auf Gefallen gestoßen. Sowohl bei mir als auch bei der Empfängerin. Außerdem hatte ich noch einen wunderschönen Strang kräftig rote Sockenwolle im Wollberg, der mich schon länger anlächelte. So kam ich zu dem Gedanken, dass eine rote Mütze, passend zu meiner roten Winterjacke, eine tolle Idee wäre. Also habe ich die Anleitung für den Musselburgh Hat von Ysolda Teague (ravelry-Link) wieder hervorgekramt.
Die Anleitung ist sehr flexibel aufgebaut insofern, dass man nicht auf eine Garnstärke festgelegt ist, sondern es werden für den Bereich von 20 bis 36 Maschen auf 10cm für alle Maschenproben die entsprechenden Maße und Maschenanzahlen vorgegeben. So kann man einfach anfangen zu stricken und nach einem Stück am Strickstück selbst die Maschenprobe ausmessen und schauen, wie man weitermachen muss.
Nun stellte sich leider heraus, dass mein Garn, nämlich die Unicorn Solid von Hobbii, sehr dünn ist und ich somit aus dem Maschenprobenbereich der Anleitung herausfiel. Ich musste also improvisieren. Beim ersten Versuch hatte ich mich leider etwas verschätzt. Ich hatte nach den Zunahmen 192 Maschen auf der Nadel. Das war eindeutig zu viel. Also habe ich ein Stück wieder aufgeribbelt und die Zunahmen beendet mit 168 Maschen insgesamt. Das passte deutlich besser.
Wenn die Zunahmen abgeschlossen sind, beginnt bei dieser Mütze der meditative Teil. Einfach glatt rechts in der Runde. Strickt man die Mütze in einer Farbe ist es wirklich ein Selbstgänger, man darf nur den Beginn der Abnahmen nicht verpassen. Bei mir zeichnete sich aber ab, dass das Garn aufgrund der kleinen Maschenprobe nicht für den ganzen Mützenschlauch reichen würde. Ich habe also grob geschätzt, wann ich das Garn wechseln muss, damit ich den gewünschten optischen Effekt bekomme.
Ziel war ein Mütze, die aufgrund der Konstruktion ja als Wendemütze getragen werden kann, in schwarz und rot. Nun sollte aber die rote Variante auch einen roten Umschlag haben und die schwarze Mütze bekommt somit automatisch ebenfalls einen roten, da sonst zu viele Farbwechsel an exakt den richtigen Stellen nötig wären, was die Flexibilität beim Tragen deutlich eingeschränkt hätte. Somit galt es nur die richtige Stelle für den einen Farbwechsel von rot zu schwarz zu auszumachen. Ich gebe zu mehr Aufwand als Schätzen habe ich nicht betrieben, aber das Ergebnis passt.
Somit habe ich nach dem Farbwechsel noch ein wenig weiter in Runden gerade aus gestrickt, bevor dann die Abnahmen gemäß Anleitung gearbeitet wurden.
Das Gestrickt ist unheimlich schön geworden. Durch das Arbeiten mit der 2,5mm-Nadel ist es sehr fein und gleichmäßig geworden. Das war auch der Hauptgrund warum der Partner meiner Mutter völlig hin und weg war, als ich die Mütze dort präsentierte. Ende vom Lied: Er hat sie einige Wochen später zum Geburtstag bekommen. Und ja, ich habe halt einen Dickkopf. Sie passt ihm super. ;) zweite Maschenkette erzeugt wird. Ich fühlte mich dabei an den Chinese Waitress Bind-off erinnert. Der wird zwar, soweit ich das bisher gemacht habe, mit den Stricknadeln gearbeitet, aber die Fadenführung scheint mir vergleichbar.
- Anleitung: Musselburgh von Ysolda Teague (ravelry-Link)
- 84g Hobbii Unicorn, Farbe 17 rot (75% Merino, 20% Polyamid), LL 400m/100g
- 42g Schachenmayr Regia 4-fach, Farbe 2066 schwarz (75% Schurwolle, 20% Polyamid), LL 420m/100g
- NS 2,5mm
- Größe Adult M
- Kosten: Garn inkl. Rest 22€
- fertig gestellt: März 2023
Verlinkt bei Lieblingsstücke, Creativsalat, Handmade on Tuesday, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung für diesen Artikel nicht vorgenommen.)
Wollgewusel 
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