Fusselalarm: gestrickter Plüschhase

[Werbung: unbeauftragt, wegen Markennennung und Verlinkung]
Motiviert durch den #PaillettenPerlenPlunderFAL des Frickelcasts habe ich meinen Wollberg nach Absurditäten außerhalb meiner Komfortzone durchsucht. Das Ergebnis davon und anschließender Ideenfindung ist mein „Sitting Bunny“. Ein Plüschtier gestrickt aus einem Synthetikgarn, das verstrickt zu einem plüschartigen Gefüge wird. Ganz schön haarige Sache!

Seit Anfang Juni läuft das Gemeinschaftsgefrickel von Frau Jetztkochtsieauchnoch und Frau Feierabendfrickeleien auf Instagram. Die regeln sind locker, hauptsache es fetzt. So mit Pailletten, Perlen und Plunder halt und Dingen, die man sonst nicht verarbeiten würde. Letztes Jahr habe ich das bunte Treiben nur beobachtet. Dieses Jahr wollte ich mitmachen. Gleichzeitig wollte ich Wollberg-Leichen verbrauchen. Davon gibt es einige. Erschreckend.

(Ich entschuldige mich vorab für die Fotos. Das sind schon die guten. Der Plüsch ist so unförmig auf den Bildern. :/ )

Zuerst hatte ich an meinen „Bobbel des Grauens“ gedacht. Allerdings war ich der Meinung, der hätte einen Glitzerfaden der mitläuft. Ich musste feststellen, es ist ein Bouclé-artiger Faden und die irgendwann mal gestrickte Maschenprobe ist wie ein Topfschwamm. Das muss ganz weit weg von Haut und insbesondere Hals bleiben. Die Begeisterung ihn zu verarbeiten war schnell verschwunden.

Angefixt hat mich dann die „Plüschwolle“, die ich in mehreren Varianten im Wollberg habe. Ich habe aus solchem Garn ganz am Anfang mal Kissenhüllen gestrickt. Dafür war das echt cool. Aber wir brauchen keine neuen Kissen… Also musste eine andere Idee her.

Ich hatte vor längerem als Alternative für meine Püppis mal eine Anleitung von Schachenmayer für einen gestrickten Teddy entdeckt. So kam ich auf die Plüschtier-Idee. Und schon hatte ich mich in der Datenbank von ravelry vertieft.
Gesucht habe ich eine Anleitung für ein Plüschtier, das von der Form her geeignet für das plüschige Gestrick ist, ohne dass es völlig in dem Flaum untergeht. Entschieden habe ich mich für den Baby Bunny bzw. Sitting Bunny nach einer Anleitung von Claire Garland aka DotPebbles. (Komischer Weise unterscheidet sich der Name der Anleitung bei ravelry von dem, der auf der Anleitung steht.) Sie hat viele Anleitungen für zum Teil sehr naturgetreu aussehende Tierchen. Echt toll! Schaut euch mal den Wild Rabbit an!

Was für ein Gefriemel! Bei den Kissenhüllen habe ich noch ständig Maschen verloren. Aber mein Gott, es war mein zweites oder drittes Strickprojekt. Das war diesmal nicht das Problem (beruhigend :D). Aber für die Formgebung wird halt permanent mit Zunahmen und Abnahmen gespielt, es sind kleinteilig Nähte zu schließen und insgesamt ist ein exaktes Arbeiten wünschenswert. Nun verzeiht der Plüsch natürlich auch Fehler, weil man sie einfach nicht sieht, aber man arbeitet halt wie durch Zuckerwatte hindurch. Ich möchte nicht wissen wie die Nähte aussehen, wenn man den Hasen rasiert :D

Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten der Anleitung insbesondere bei den kleinteiligen und etwas speziellen Schritten zu folgen. Dies liegt zum einen sicherlich an meinen Englischkenntnissen, zum anderen ist die Textform aber meines Erachtens auch nicht ganz vollständig. Aber die Designerin stellt ein Video zur Verfügung (click), in dem sie insbesondere das Zusammennähen zeigt. Dies hat mir dann sehr häufig auf die Sprünge geholfen. Einige wenige Punkte habe ich mir dann soweit möglich aus dem Kontext erschlossen und verlasse mich ansonsten auf den Plüsch… Fünününü! :)

Den Großteil des Hasens habe ich einfädig und mit 3,25mm-Nadeln gestrickt. So ergibt sich eine dichtes Gestrick, dass keine Maschen mehr erkennen lässt. Den Bauch und die Front wollte ich eigentlich farbig ein wenig abheben. Deshalb habe ich hier ein dünnes weißes Baumwollgarn mitlaufen lassen und dort mit 2,5mm-Nadeln gestrickt, damit die gedankliche Maschenprobe sich nicht ändert. Und was sieht man davon, gar nichts. Die Fusseln schlagen alles. *seufz* Wahrscheinlich hab ich auch drölf Maschenmarkierer eingestrickt. Die geheimen Schätze des Hasens! :D

Um dem fertigen Hasi etwas Stand zu geben, habe ich entschieden, dass ich ihn zumindest z.T. mit Granulat füllen möchte. Nun war mir erst mal nicht klar, wie ich etwas Gestricktes mit (ggf. fein-)körnigem Granulat füllen soll. Ich habe dann bei meiner Recherche den Tipp entdeckt, dass Granulat in einen Nylonstrumpf zu füllen, bevor man es in den Korpus stopft. Der Strumpf sollte dabei farblich zum Gestrick passen, damit es nicht durchschimmert. Das klappt echt gut. Ich musste allerdings bei Mutti räubern (natürlich nicht ungefragt!). Ich habe also die beiden Hinterfüße jeweils mit der Spitzen von einem Nylon-Füßling (sowas für Ballerinas oder Mokassins) und den Rumpf mit dem Fuß eines Nylonsstrumpfs gefüllt. Die müssen ja nicht nagelneu sein. Nur Löcher sollten sie nicht haben… :P
Ich hab das vorhandene Material auch ausgenutzt und nach dem Einfüllen der gewünschten Granulatmenge und abbinden mit einem Faden den Strumpf umgestülpt, sodass der Strumpf doppellagig liegt. Kann ja nicht schaden.

Ich habe mich für ein Kunststoffgranulat mit linsenförmiger Körnung entschieden. Die Körner sind dabei laut Hersteller 3x4mm groß. Ich habe so große Körner gewählt, weil ich erst überlegt habe, doch ohne Ummantelung zu befüllen.

Als Augen habe ich 11mm Sicherheitsaugen in einfarbig schwarz benutzt und Nase und Zehen an den Hinterfüßen wurden aufgestickt. Zum Glück sieht man das bei dem Garn nur sehr wenig. Sticken kann ich anscheinend genauso gut wie Knöpfe annähen. *seufz*

Verbraucht habe ich schlussendlich nur etwas mehr als ein Knäul, nämlich 60g. Und was mach ich jetzt mit den verbleibenden 140g Powerplüsch?! Ich mag grad echt nicht noch einen Hasen frickeln. Naja, also erst mal zurück in den Wollberg ;) Hier kommt ja nichts weg. Versprochen!

Das Hasi darf jetzt übrigens bei uns auf der Sofalehne hocken. Der Lieblingsmensch hatte dies zu meiner Verwunderung angefragt, unter der Bedingung, dass das Hasi gut gelingt. Es hat anscheinend glorreich bestanden und wird nun ab und zu, wenn man ihn durch Zufall in die Finger bekommt, quer durch die Wohnung geschleppt und sitzt plötzlich völlig woanders. Fast wie ein echtes Haustier :D

  • 60g LanaGrossa Venezia Bicolore, Farbe 805 (100% Polyester), LL 90m/50g
  • ein paar Gramm weißes Baumwollgarn (ca.150m/50g)
  • NS 3,25mm und 2,5mm (für zweifädigen Bauch)
  • gefüllt mit Granulat in den Hinterfüßen und dem Rumpf
  • Rest gefüllt mit Stopfwatte
  • Sicherheitsaugen 11mm in schwarz
  • Fertig gestellt: Juni 2019

Verlinkt bei MaschenfeinCaro’s Fummeleyliebste MaschenStricklustLieblingsstückeCreative Lovers und Linkparty zum #pppfal

Eine Antwort auf „Fusselalarm: gestrickter Plüschhase

Add yours

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑