Musselburgh Hat von Ysolda Teague: Die Lösung meines Mützentraumas?

Mit Mützen stehe ich auf Kriegsfuß. Die sind immer zu klein oder zu groß oder auch mal zu kurz. Da kann man echt schlechte Laune bekommen. Ein Paradebeispiel ist die Mütze, die ich letzten Winter für meine Schwiegermutter gestrickt habe. Also musste eine neue Schwiegermütze her. Dieses Mal habe ich mich für die Anleitung Musselburgh Hat von Ysolda Teague (ravelry-Link) entschieden.

Und was soll ich sagen, das war wirklich mal ein positives Mützenerlebnis.

Die Mütze ist echt simpel. Man strickt in glatt rechts von Spitze zu Spitze einen Schlauch mit Zunahmen am Anfang und gegengleichen Abnahmen am Ende und nach Fertigstellung stülpt man die Enden ineinander, sodass es was mützenförmiges entsteht. Das Gestrick liegt dann doppelt bzw. bei umgeklappter Krempe sogar vierfach. Das ergibt auch bei Sockenwollgarn eine ausreichend dichte und warme Mütze.

Ich habe dieses Design schon länger im Auge und habe mich immer mal wieder gefragt, warum ich dafür um die 8€ ausgeben soll. Aber ganz ehrlich, es lohnt sich! Mir hat den letzten Schups gegeben, dass ich bei mehreren Podcast in zeitlich kurzer Abfolge das Lob über die Anleitung gehört habe. Und dem kann ich mich nur anschließen. Ja, es ist nicht schwer und grundlegend kann man das ohne Anleitung. Aber die Anleitung ist sehr ausführlich. Es gibt sogar eine Durckversion und eine zur Anzeige auf mobilen Endgeräten. Außerdem deckt die Anleitung einen ganzen Maschenprobenbereich ab. Es sind detaillierte Tabellen für die Maschenproben 5 bis 9 Maschen auf 2,5cm und für insgesamt sechs Mützengrößen vom Baby bis zum XL-Erwachsenen enthalten, alle aufgeschlüsselt für jede Kombination aus Maschenprobe und Mützengröße. Und die Maschenprobe wird sogar an der Mütze selbst ausgemessen, sobald die Mützenkrone groß genug ist. Erst dann entscheidet sich, wieviele Zunahmen man machen muss und eine Maschenprobe vorab ist nicht erforderlich.

Beim ersten Blick in die Anleitung war ich etwas überfordert, aber wenn man das Prinzip verstanden hat, funktioniert das einwandfrei. Also auch ich würde diese Anleitung uneigeschränkt empfehlen.

Aber kommen wir zu meiner Mütze. Auf der sicheren Seite bin ich im gleichen Farbschema geblieben wie beim der ersten Mütze. Ich habe mich für ein semisolid gefäbtes Sockengarn von „FarbenReich“ entschieden. Das Garn habe ich vor fast vier Jahren (ich musste das gerade nachgucken, krass! Ich hätte auf zwei getippt!) von Mutti bekommen, die es wiederum auf einem regionalen Adventsmarkt gekauft hat. Leider habe ich zu der Färberin online gar nichts gefunden. Sehr schade, weil das Garn hat mir sowohl optisch als auch in der Verarbeitung sehr gut gefallen.

Ich hatte kurz überlegt, ob ich stattdessen eine meiner eigenen Handfärbungen verwenden. Das wäre ein Strang in hellen Brauntönen mir grünlichem Stich und grün-blauen Partien. Aber ich war mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht blass macht und das, hatte die Empfängerin zu bedenken gegeben, solle bitte auf keinen Fall passieren. Aber der Vollständigkeit halber (und weil ich sehr stolz auf diese Färbung bin) sieht man das gewickelte Knäul unten auf dem Progress-Foto.

Auch zweifarbig wäre ja eine Möglichkeit gewesen, also sprich in der Mitte des Schlauchs die Farbe wechseln, sodass die umgeklappte Krempe immer in der Kontrastfarbe erscheint. Aber das war mir alles zu wild und die Gefahr zu groß, dass es am Ende nicht gefällt.

Der Strickprozess war sehr entspannt. Wenn man erst einmal die richtige Maschenanzahl erreicht hat, strickt man nur noch glatt rechts im Kreis bis zu den Abnahmen. Hier sind meine neuen kurzen Nadeln, das TWIST Red Lace Shorties-Set von ChiaGoo, das ich mir Anfang Januar gekauft habe, das erste Mal zum Einsatz gekommen. Schließlich hatte ich sie hauptsächlich gekauft, weil mich Magic Loop tierisch nervt und ich ansonsten keine kurze Rundstricknadel in der Stärke hatte. Das flog nur so von den Nadeln. Ein sehr angenehmes Stricken.
Verstrickt habe ich in der Größe Adult-M am Ende 84g Garn.

Naja, und so ist eine schlichte und einfache, aber passende Mütze entstanden! Das hat mich ein wenig mit dem Thema Mützen versöhnt und ich werde mir selbst auch noch eine stricken. Mal schauen, ob es da auch so reibungslos klappt. :D

  • Anleitung: Musselburgh von Ysolda Teague (ravelry-Link)
  • 84g handgefärbte Sockenwolle von FarbenReich (75% Wolle, 25% Polyamid), LL 420/100g
  • NS 3,0mm (7,5 Maschen auf 2,5cm)
  • Größe Adult-M
  • Kosten: Garnwert inkl. Rest 15,50€, Anleitung 7,12€
  • fertig gestellt: Januar 2023

Verlinkt bei Maschenfein, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Creativ Lovers, Creativsalat, Handmade on Tuesday, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung für diesen Artikel nicht vorgenommen.)

2 Antworten auf „Musselburgh Hat von Ysolda Teague: Die Lösung meines Mützentraumas?

Add yours

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Webseite erstellt mit WordPress.com.

Nach oben ↑