
Aufmerksame Leser/-innen werden mein Versäumnis im letzten Monat bemerkt haben. Manchmal kommt einfach das Leben dazwischen und mir fehlte der Fokus für den März-Rückblick. Versteh mich nicht falsch: nur fürs Schreiben, nicht für das Stricken! ;)
Fertiges Wollgewusel
Bevor ich zu den fertigen Stücken an sich komme, gibts hier fix die Links zu den im März/April erschienen Projektbeiträgen. Wenn du also noch etwas nachlesen willst, ist hier der direkte Weg:
Viele der fertigen Projekte aus den letzten zwei Monate sind im Zuge der Sockmadness entstanden. Dort hat ja bereits im Februar die Qualifikationsrunde statt gefunden und im März ist der eigentliche Wettbewerb gestartet. Inzwischen bin ich bereits wieder ausgestiegen. Ja, ausgestiegen und nicht rausgeflogen, aber am Ende ist das Ergebnis das gleiche. Ich habe nach der Quali-Runde noch die erste und zweite Wettbewerbsrunde gestrickt und die dritte dann aber sein gelassenn, weil mir das Design rein optisch so gar nicht gefiel. Grundsätzlich bin ich im Rahmen des Wettbewerbs zu Kompromissen bereit, aber wenn ich das Ergebnis später nicht anziehen will, dann mag ich meine Freizeit trotz Wettbewerbscharakter nicht investieren.
Nichtsdestotrotz habe ich auch dieses Jahr tolle Ergebnisse aus der Sockmadness zu verzeichnen. Drei wirklich schöne Paar Socken:
Paar Nummer 1 ist der Qualifier. Das Design Leicht von Anette Schleicher (ravelry-Link) war ein Knaller zum Einstieg. Sieh selbst. Es wurde in Intarsien ein Mädchen, schwebend unter einem Strauß von unterschiedlich farbigen Ballons, auf dem Oberfuß und am Sockenschaft gestrickt. Technisch nicht die Welt aber aufgrund der ganzen unterschiedlichen Farben/Wollknäul sehr aufwendig und das war eindeutig nicht fersehtauglich, wenn man keine Wollkotze oder, noch schlimmer, Löcher an den Farbübergängen produzieren wollte.
Als Hauptfarbe habe ich eine graumelierte Handfärbung von Wolloholiker verwendet und als Hauptkontrastfarbe (Mädchen und Spitze) ein Industriesockengarn in antrahzit von Hobbii. Auf die Auflistung der ganzen Garnreste verzichte in an dieser Stelle. Die Ballonschnüre zwischen Mädchen und Ballons wurde übrigens im Nachgang aufgestrickt. Ein zauberhaftes Design, wie ich finde, und fast zu schade zum Anziehen.
Ich habe die Socken nach Bestätigung durch die Moderatoren des Wettbewerbs dann aber noch um knapp drei Zentimeter gekürzt, weil mir die an den Mindestanforderungen orientierte Länge des Fußes doch zu lang war und die Socken am Fuß rutschten.
Den Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.

In der ersten Wettbewerbsrunde wurde Anfang März dagegen ein sehr entspanntes Design gestrickt: Valgus von Jennifer Ruschinski (ravelry-Link). Die Socke kommt mit nur zwei Farben aus und wird von oben nach unten und in Reihen gestrickt. Erst zu beginn der Spitze wird das Stück zur Runde geschlossen und die Kanten des flachgestrickten Stücks hinterher mit einer Kontrastnaht verbunden. Die Ferse wird ebenfalls nachträglich als Afterthought-Heel eingefügt.
Das strickte sich im Vergleich zum Qualifier zügig runter und das Zopfmuster ging schnell gut von der Hand. Im Zuge des Zopfmusters wird eine leichte Verdrehung erzeugt, sodass bei der fertigen Socke die Kontrastnaht nicht gerade hoch läuft sondern um das Bein wandert.
Als Hauptfarbe habe ich ein selbstgefärbtes Sockengarn verwendet, bei dem ich schon etwas stolz auf die Farbtiefe und das Farbspiel bin. Als Kontrasfarbe kam ein Petrolton zum Einsatz, der sich auch in meiner eigenen Färbung wiederfindet. So harmonisieren die beiden Farben trotz des Kontrasts gut miteinander.
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.

Auf die Vagus-Socken folgte dann Ende März die zweite Runde. Hier wurde es wieder komplizierter. Bei den Celtic Rain Socks von Cynthia Huettner (ravelry-Link) wurde mit vollflächigem Strukturmuster aus verschränkten Maschensäulen, vielen rechts verschränkten Maschen und eingestrickten Perlen gearbeitet. Das Endergebnis ist fantastisch!
Die Socken wurden toe-up gestrickt mit einer Käppchenferse, die den Spickel unter dem Fuß hat. Das besagte Sturkturmuster läuft vom Oberfuß in den Schaft und wird dort über den ganzen Umfang fortgeführt. In der Anleitung gibt es eine Vielzahl von Charts für die verschiedenen Größen und Bereiche der Socken. Aber sagte ich schon, dass das Ergebnis auf jeden Fall für den Aufwand entlohnt? Mich erinnern sie etwas an die Senbonzakura-Socken von vor ein paar Jahren in der Sockmadness. Und auch die zählen weiterhin mit zu meinen Lieblingssocken.
Verstrickt habe ich eine semisolide Handfarbung von FreshnKnitty (Etsy-Link) in flieder/helllila. Etwas außerhalb meiner farblichen Komfortzone, aber es gefällt mir hier trotzdem sehr gut. Das Garn stammt aus einer der Sockenwolle-Überraschungstüten, die ich Ende letzten Jahres dort gekauft habe, siehe hier.
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.

Neben und nach der Sockmadness haben die Nadeln aber natürlich nicht geruht. Seit ich Anfang des Jahres die Mütze für meine Schwiegermutter gestrickt habe, hatte ich den Plan, passend zu meiner roten Winterjacke, mir auch ein solches Exemplar zu stricken. Das habe ich dann im März auch getan. Nun ist es inzwischen schon wieder nicht mehr meine Mütze. Aber irgendwas ist ja immer.. Der Freund von Mutti war so dermaßen begeistert von dieser Mütze und äußerte herzzerreißend den Wunsch nach einer solchen. Naja, was soll ich da machen. Da er nun Anfang Mai Geburtstag hat und ich keine Muße hatte noch eine zu stricken, bekommt er mein Exmeplar.
Das Garn für diese zweite Musselburgh Hat von Ysolda Teague (ravelry-Link) ist die Unicorn von Hobbii. Ein Merino-Sockengarn, das es in tollen Farben gibt. Leider ist es auch noch dünner als das Sockengarn, das ich für die Schwiegermütze verwendet habe. Somit war diese Mütze mit Nadelstärke 2,5mm eine echte Fleißarbeit und da die 100g Garn deshalb auch nicht vollständig für die doppellagige Mütze reichten, habe ich rechtzeitig zu einem einfarbig schwarzen Sockengarn gewechselt. So kann ich (bzw. er) die Mütze jetzt sowohl in ganz rot als auch in schwarz mit rotem Bündchen tragen.
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.



Als wäre das noch nicht genug Mützen-Content… Meine Damen und Herren, sehen Sie selbst!
Meine Kollgin und ehemalige Büromitbewohnerin (Empfängerin des Blessing-Pullovers und dieses Stirnbands) bekommt äußerst zeitnah ihr erstes Kind und der Papa hatte den Wunsch nach Mützen für ihn und seine Tochter im Partnerlook geäußert. Dem bin ich natürlich gerne nachgekommen. Die Babymütze hab ich in der Größe für sechs Monate gestrickt, damit die beiden dann im kommenden Herbst wirklich schön im Partnerlook durch die Lübecker Innenstadt flanieren können.
Für die Babymütze habe ich die Anleitung Kitty Ears Baby Hat von Larissa Gregorin (ravelry-Link) nur eben ohne Ohren und für die Herrenmütze die kostenfreie Anleitung Basic Beanie von Emily Bolduan (ravelry-Link) verwendet. An sich sind jetzt beide fertig. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Herrenmütze nicht ein Stück zu klein ist. Ich muss sie noch baden. Aber ich erwarte bei dem Garn kein großes Wachsen. Somit gehe ich davon aus, dass ich die Männermütze wohl noch mal stricken muss. Nun denn…!
Verwendet habe ich die Schachenmayr Regia Premium Silk, eine Sockenwolle mit Seidenanteil. Ich habe sie zweifädig verstrickt, um auf die Maschenprobe für die Babymütze zu kommen, und habe mir dann eine passenden Mützen-Basicanleitung für die Männermütze gesucht. Und trotzdem hat das mit der Größe wieder nicht geklappt. Ich hasse Mützen!
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.

Und trotzdem gibt es noch eine. Die war aber problemlos. Nach der o.g. Anleitung für Babymützen habe ich noch eine in der Neugeborenen-Größe gestrickt. Diese ist ebenfalls für meine Kollegin. Aus einer fixen Idee heraus habe ich beschlossen, dass ich eine Mini-Version des Blessing-Pullovers für das kleine Mädchen stricken möchte. Keine Ahnung, ob das von der Jahreszeit her überhaupt noch Sinn macht. Aber die Arbeit hält sich bei der Größe ja in Grenzen und ich weiß, dass die Mama sich sehr darüber freuen wird. Und dazu gab es dann eben auch noch eine passende kleine Mütze.
Für den Pullover habe ich mich an der Anleitung Molly (mini) Pullover von Lolita Duby (ravelry-Link) orientiert. Die gibt es kostenlos auf ravelry. Das lässt sich gut als Grundrezept für einen Baby-Rundpassenpullover verwenden.
Außerdem konnte ich so die Reste von dem Damenpullover aufbrauchen: Die Rowan Pure Wool superwash DK in lila und eine Handfärbung von Wollfaktor in der gleichen Garnstärke (reines BFL). Natürlich ist von beidem weiterhin etwas über. *seufz*
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.


Last but not least habe ich im April dann auch noch eine Strickjacke fertig gestellt. Das Design hatte ich schon länger im Auge. Es stammt aus der Designer Knitting 06/2020 und ist wie auch mein Gamine-Pullover von Yoko Hatta. Es gibt es inzwischen auch einzeln auf ravelry, hier. Wie auch bei dem Pullover habe ich die Anleitung wieder umgekrempelt. Statt von unten in Teilen habe ich hier die Maschen provisorisch unterhalb des Colourwork-Musters angeschlagen und nach oben gestrickt, um im Nachgang die Maschen unten wieder aufzunehmen und Ärmel und Körper anzustricken. Der Hauptgrund war, dass ich nicht wusste, wie weit meine Hauptfarbe reicht, und ich wollte nicht, dass mir diese in der Rundpasse ausgeht.
Grundlegend hat das super geklappt. Allerdings hat sich das Strickstück deutlich weniger gedehnt als meine gewaschene Maschenprobe. Deshalb habe ich kurzer Hand die Knopflöcher in der Blende vorne weggelassen uznd die Jacke zu einem offenen Cardigan umgemodelt. So ist es nicht ganz so dramatisch, dass sie etwas kleiner ausfällt als geplant.
Verstrickt habe ich auch hier die Rowan Pure Wool superwash allerdings in worsted. Das ist die Hauptfarbe, ein grünstichiges Braun. Kombiniert habe ich sie mit zwei Farben der deutschen Merinowolle von Grosse Wolle in der 220m/100g-Lauflänge, die es leider nicht mehr gibt. Die passen super zusammen.
Den Link zum Projektbeitrag verlinke ich dir hier, sobald er erschienen ist.

Und zur kleinen Erheiterung zuletzt diesen „Spezialauftrag“: Aus Grunden haben wir im Kollegenkreis das Basteln angefangen und irgendjemand stellte fest, dass der Schneemann unseres Werksstudenten doch mit einem kleinen Schal noch viel cooler wäre. Zahnstocher waren da, Garn von meinem eigenen Projekt auch. Gesagt getan. 20cm Schal in kraus rechts und bleibende Narben an den Handinnenflächen. :D Ich dramatisiere. Süß ist er geworden!

Aktuelles Wollgewusel
Ich habe im Sinne der Resteverwertung ein neues Projekt angeschlagen. Es ist ein Schaltuch nach einer Anleitung von Janine Binder. Es ist im Heft Tücher No.3 von Filati/Lana Grossa erschienen.
Ich möchte hierfür meine Reste vom Ribbon Wrap verwenden, den ich sehr geliebt und dann an meine beste Freundin verschenkt habe. Ich muss jetzt nur ein wenig schauen, da ich nur für das neue Projekt eigentlich nur zwei Farben brauche und ich aber bei den Resten nur von einer die benötigte Menge habe. Da werde ich improvisieren, aber erst einmal schaue ich, wie sich das Gestrick entwickelt und dann mal sehen, wie ich am besten die Farbwechsel implementiere.
Das Garn ist die Lana Grossa 365 Garzato, ein Baumwoll-Alpaka-Gemisch, das unglaublich weich und kuschelig ist. Ich stricke sie mit Nadelstärke 5,5mm. Das geht also relativ schnell.

Der Jewel Dragon von Svetlana Gordon (ravelry-Link) ist weiterhin auf den Nadeln und nicht um eine Maschen gewachsen. Irgendwie hat mich da die Motivation verlassen. Mal schauen. Mehr Infos habe ich im Februar-Rückblick, wenn du nachlesen möchtest.

Geplantes Wollgewusel
Vorerst keine Pläne.
Neues im Werkzeugkasten
Eventuell eine weitere Projekttasche. Sie ist halt so schön! Wieder von Craftkuche (Etsy).

Außerdem habe ich bei Knitter’s Heaven mir zwei Sockenspanner aus Metall gekauft. Meine Holz-Sockenblocker nehmen mir trotz Lackierung langsam die feuchten Socken übel, die ich darauf trocknen lasse, und dafür sind sie einfach zu schade. Außerdem habe ich mir noch zwei Nadelstopper gegönnt. Runde, bunte Kugeln. Ich find sie schön.

Neues im Bücherregal
Es gibt eine zweite Ausgabe des 52 Weeks of Socks vom Laine Verlag. Und da ich vom ersten Band alleine aufgrund der Aufmachung (Leinen-Einband, hochwertiges Papier, stimmungsvolle Bilder, vielleicht erinnerst du dich an meine Schwärmerei.) so begeistert war, musste der zweite Band zwingend hier einziehen. Gekauft habe ich ihn bei Anne von Strick mit Kick, eine Handfärberin hier aus Ratzeburg und eine tolle Frau!

Neues im Wollberg
Ich kann keinen nennenswerten Wollberg-Zuwachs in März und April verzeichnen. Eigenbtlich ganz gut.
Angekommen ist die dritte und letzte Abo-Fäbung des HarryPotter-Clubs von Nines Wollkiste. Das Merino-Sockengarn ist schön weich und ein passender Mini ist gleich mit dabei.
Ansonsten habe ich lediglich projektbezogen zwei Knäul Regia Premium Silk für die Vater-Tochter-Mützen sowie ein kleines Knäul schwarze Regia für die zweite Musselburgh-Mütze gekauft. Leider ohne Foto.

Liebe Grüße aus dem Wollgewusel!!
Anma
Verlinkt bei Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Maschenfein.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung folgt, wenn Linkparty online)
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