Sommer ’21 eingeläutet: Asymmetrisches Sommertop in pink

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Endlich! Ich habe meinen ersten „Sommerstrick“ für dieses Jahr fertig gestellt und kann es direkt anziehen, den bei uns hier an der Ostsee ist der Sommer angekommen. Die Idee zu dem Top, das ich hier heute zeigen möchte, kam nun genau richtig, sodass ich bereits die ersten Erfahrungen bzgl. des Tragekomforts einfließen lassen kann!

Entstanden ist diese Projekt eigentlich als Mitläufer zu meinem Rosina-Pullover (ravelry-Link) entstanden. Denn anfäglich habe ich den Pulli sehr fest gestrickt, sodass mir bei meinem reinen Baumwollgarn schnell die Finger weh taten. Deshalb habe ich eine dieses Mal wirklich kurze Projektplanung eingeschoben und mir dieses Top auf die Nadeln geholt. Jaaaa. Würde ich aus Gewesenem lernen, hätte ich vorher gewusst, dass ich nicht auf diese Art Projekte abwechsle. Ich habe also den Pulli beiseite gelegt, das Top angeschlagen und in einem durchgestrickt und sitze jetzt wieder an meinem Pullover. Aber ich stricke jetzt lockerer, so tun wenigstens die Finger nicht mehr weh! :D

Zurück zum Top: Nach meinem gelben Sommer-Poncho und meinem Colourwork-Pullover aus deutscher Merino Wolle ist dies nun das dritte Projekt aus einer DesignerKnitting. (Leider pausiert das Abo weiterhin corona-bedingt. Angeblich. Schade.) Es handelt sich um ein ärmelloses Top mit asymmetrischem Halsausschnitt, welcher noch durch einen in den Träger übergehenden Musterstreifen betont wird. Das Design ist von Norah Gaughan und ist in der DesignerKnitting 04/2019 zu finden. Anderweitig ist die Anleitung, soweit ich weiß, derzeit nicht verfügbar.

Da ich zügig anschlagen wollte, habe ich mir etwas passendes aus dem Wollberg rausgesucht. Ich habe mich für ein Garnpaket aus meinen Strickanfängen entschieden, froh darüber hierfür endlich eine schöne Verwendung zu haben. Es ist ein DIscountergarn, die Vendita Grapefruit in einem korall-pink. Es ist ein Baumwollgarn mit einem leichten „Flausch“. Es besteht aus 80% Baumwolle und 20% Polyacryl. Die Polytierchen machen hier in diesem Fall glaube ich den Flausch aus. Es fasst sich aber gut an, raschelt nicht und elektrisiert auch nicht. Selbst bei warmen Temperaturen ist es angenehm auf der Haut. Bei 25°C und mehr ist dann irgendwann Schluss, aber das ist bei mir bei dem meisten Gestrick so, reines Leinen und vllt. Seide mal ausgenommen.
Kurz vorm Anstricken hatte ich dann doch etwas Bedenken bzgl. meiner eigenen Courage bei der Farbwahl… Wie pinkig das Garn scheint, hängt stark vom Licht ab, aber ich glaube ich habe es auf den Fotos ganz gut einfangen können. Aber ich muss sagen, trotz oder gerade wegen des Pinks mag ich das fertige Stück echt gerne leiden. Feine Sache!

Das Shirt wird in zwei Teilen gestrickt und dann an den Seiten zusammengenäht. Da überwiegend glatt rechts gestrickt wird, geht es relativ fix und durch den Musterstreifen wird man bei der Stange gehalten. Das Muster ergibt sich aus Umschlägen und dem Zusammenstricken von Maschen mit verschiedenen Techniken. Optisch erinnert es an mehrere Flechtbänder, die nebeneinander herlaufen. Simpel und effektvoll.

Der besagte Musterstreifen läuft auf Vorder- und Rückenteil auf der gleichen Körperseite, sodass die Streifen sich oben auf der Schulter treffen. Beim Vorderteil wird der Musterstreifen dafür zum Träger neben dem asymmetrischen Halsausschnitt. Letzterer wird durch Abketten bzw. Abnahmen am Halsausschnitt geformt. Bei Erreichen der Schulterhöhe hatte ich wie immer ein Delta von eins, zwei Maschen im Vergleich zu Anleitung. Keine Ahnung, wo ich jedes Mal Maschen verbasel bzw. herzaubere, aber so kleine Differenzen lassen sich ja zum Glück immer noch ganz gut beim Vernähen verstecken. Als wäre nie etwas gewesen…!

Neben dem Musterstreifen fordert nur noch die Formgebung etwas Aufmerksamkeit. Das Shirt ist A-förmig geschnitten, wodurch beim Stricken von unten nach oben nur gleichmäßige Abnahmen erforderlich sind.

Die Passform ist für mich gewöhnungsbedürftig. Dieser sich ab der Brust nach unten aufweitende Schnitt ist zwar luftig und locker, aber für mich mit großer Oberweite wahrscheinlich nicht optimal. Grundlegend war mir das vorher schon klar, weshalb ich am unteren Rand schon nur für Größe M angeschlagen und dann deutlich weniger Abnahmen gemacht habe, um bei der Brustweite auf die Maschenanzahl für Größe L zu kommen. Im Nachhinein hätte ich noch lieber ein gerades Shirt, vielleicht sogar mit einer leichten Tallierung gestrickt. Aber andererseits mag ich auch nicht immer alle Designs auf das eine bewehrte Rezept runterbrechen. Dann sieht am Ende ja alles gleich aus… Und luftig ist es so auf jeden Fall.

Was ich aber positiv betonen muss, ist der Sitz in Bezug auf den BH. Der Träger verschwindet direkt unter den Shirttägern und auch das Armloch bedeckt den BH perfekt. Kein Gezuppel, nichts rutscht. Ideal.

Die Arm- und Halsausschnitte werden dann noch mit ein paar Reihen glatt links eingefasst, sodass sich die Ränder nach innen rollen. Das ist optisch ein schöner Effekt.

Auch am unteren Rand wird diese Form des Bündchens vorgeschlagen. Das funktioniert auch, aber leider klappte der gesamte Rollrand immer nach oben um. Dies sieht man auch auf manchen der Bilder hier noch. Im Nachgang zu dem Fototermin habe ich dann noch mal die Häkeltechnik, bei der man innenseitig knapp über dem Bündchen zwei nicht direkt aufeinander folgende Reihen zusammenhäkelt, angewendet. Sagen wir, es ist besser geworden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr Stand Garn hat, umso besser funktioniert die Technik. Allerdings tritt auch das Klappbündchen-/Rollrandproblem bei solchen Garnen weniger stark auf. Bei meinem Leinenshirt z.B. ist der Rand ohne irgendwelche Maßnahmen perfekt. Beim gleichen Shirt aus Baumwoll-Mischgarnen, welche aber recht fest verstrickt worden sind, habe ich den Rand zwar noch mal umhäkeln müssen, aber danach war es perfekt. Bei dem Shirt hier habe ich sehr weiches Garn relativ locker verstrickt und die Häkeltechnik funktioniert nur sehr bedingt und es klappt/rollt ohne Ende.

Andere Wege gegen Rollränder habe ich hier und hier vor einiger Zeit schon mal zusammengestellt. Da finden sich auch Infos zu meiner Häkeltechnik.
Darüber hinaus habe ich jetzt vor kurzem gerade noch einmal etwas dazu gelesen: Zum einen soll das Stricken mit kleinerer Nadelstärke für das Bündchen helfen, was meine Theorie von oben stützt, und zum anderen las ich, dass man bei Rippenbündchen das Umklappen dadurch verhindern kann, dass man in der obersten Bündchenreihe nur die linken Maschen strickt und die rechten Maschen nur abhebt, um so die Längenunterschiede der Vorder- und Rückseite bei Glattgestricktem auszugleichen, welche das Aufrollen etc. auslösen. Das werde ich bei Zeiten ausprobieren.

Die Anleitung ist an sich ausreichend verständlich, aber natürlich sehr kurz gehalten, wie üblich in Strickzeitschriften. An einer Stelle fehlen Angaben für die übrigen Größen. Ansonsten brauchen die Zeitschriftenanleitungen meist einfach ein waches Auge und ich lese sie immer lieber zwei mal und durchdenke die Schritte auch, damit mir Fallstricke oder Unstimmigkeiten bereits vor dem Stricken dieses Bereichs klar werden. Manchmal muss man sich dann eben seinen Teil dazu denken oder im Sinne der eigenen Erfahrungen improvisieren. Bislang hat das zum Glück immer zu einem guten Ergebnis geführt.

  • Anleitung: „#10 Asymmetrical Tank“ von Norah Gaughan (Ravelry-Link) aus der DesignerKnitting 04/2019
  • 271g Vendita Grapefruit, Farbe 11 (80% Baumwolle, 20% Polyacryl), LL ca. 125m/50g
  • Größe M (Hüfte) / L (Oberweite)
  • betonte Abnahmen der Rückenteils in nicht betonte Abnahmen geändert (ssk und k2tog getauscht)
  • NS 4,0
  • Altnorwegischer Maschenanschlag
  • Kosten: Garn 4€ (Ebay)
  • fertig gestellt: Mai 2021

Verlinkt bei Maschenfein, Meine Fummeley, Lieblingsstücke, Creativ Lovers, Creativsalat, Handmade on Tuesday, DvD.
(o.g. Seiten ggf. ohne Verlinkung? -> Verlinkung folgt, wenn Linkparty online)

4 Kommentare zu „Sommer ’21 eingeläutet: Asymmetrisches Sommertop in pink

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